Review: Red Cell – ‘Endings And Beginnings’

Endings And Beginnings AlbumcoverSatte acht Jahre Vorlaufzeit benötigte das dritte Album von Red Cell. Es verändert den Ansatz der Band deutlich: Die auf dem Progress Productions Label angesiedelte Formation bringt auf der neuen Scheibe Endings And Beginnings musikalische Eleganz in Form von melodischem Synthpop in angenehm geheizte Winterzimmer.

Red Cell – Endings And Beginnings

Jimmy Skeppstedt, Stefan Aronsson und Per Linnerblad betonen auf dem Nachfolger zu Lead Or Follow (2008) die eingängige Seite der elektronisch orientierten Musik.

Vom diesem neuen Werk koppelte das aus The Stockholm/Örebro stammende und 2002/2003 gegründete Trio zudem bereits drei Singles aus: Vial Of Dreams, The Ladder und Taking Back The Crown.

Dieses Album weist wie seine Vorgänger einen sehr eigenständigen Charakter auf: Startet man einst als eher typischer Electro-/Industrial-Vertreter, so folgte bald die Wende zu einer Art gröberem, weil gitarrenorientierten Pop. Nicht selten saß man mit dem gewählten Weg zwischen den Stühlen.

Nun positionieren sich Red Cell mitten im klassischen Synthpop, der dosiert mit modernen Klängen gespickt ist und zudem einige alternative Gitarrenparts enthält.

Insofern ist der Albumtitel sehr passend: Denn mit dem Ende des vorherigen Weges beginnt natürlich eine neue Etappe, die man durchaus als die bisher beste der drei Musiker deuten kann.

Starke Single The Ladder

Besonders The Ladder geht richtig unter die Haut, überzeugt durch intensive und griffige Gesangsparts und erschafft einen jener Momente, in welchen ein Popsong in seiner Eingängigkeit große Tiefe vermittelt und dadurch wächst.

Hier zeigt sich zudem die Fähigkeit des Sängers, getragene Gesangsparts wirkungsvoll in das musikalische Gesamtbild einzufügen, oft mit einem kleinen Schuss Romantik im Abgang.

Das gesamte Werk bündelt in stimmiger und homogener Weise schöne Poptracks, die natürlich ab und zu einen Blick auf die ewigen Depeche Mode werfen. Das ist der Segen und der Fluch gleichzeitig, wenn man derartige Klänge generiert.

Dabei überzeugt das Projekt besonders, wenn man wie bei Past The Pale einen richtig einprägsamen Refrain vorträgt. Dies gelingt auch bei Taking Back the Crwon, obgleich die Band hier mit leicht glamourösen Klangflächen und fast Indie-mäßigen Ideen spielt, die sich auch beim wunderschönen Abschlusssong Persistent ihren Weg bahnen.

Zwischen diesen gerade beschriebenen Polen bewegen sich Red Cell sicher: Mal flott im Charakter – wie bei der verspielten Single Vial Of Dreams – dann wieder geerdet und mit etwas Understatement im Vortrag (Search).

Fazit: Red Cell bringen mit ihrem dritten Album Endings And Beginnings schönen Synthpop zum Jahresende und wandeln sich in musikalischer Hinsicht deutlich. Das Album setzt auf angenehme Melodien ohne große Kanten, welche beizeiten großen Tiefgang aufweisen und zudem das ein oder andere alternativ-musikalische Element einbeziehen. Mit The Ladder hat man zudem einen Song mit spürbarem Hitcharakter geschaffen. Stimmig und gelungen – Synthpopfans finden auf Endings And Beginnings Songs, die sich gut als Alternative zu Mesh oder De/Vision machen.

Wertung: 8 von 10 Punkten (8/10):

Endings & Beginnings Release Infos

Interpret: Red Cell
Label: Progress Productions
Release: Dezember 2016
Stil: Synthpop

Tracklisting:

  1. Underground Windows
  2. Vial Of Dreams
  3. The Ladder
  4. Past The Pale
  5. (We’ll Never Have) Another Moment
  6. Taking Back The Crown
  7. Lucid
  8. The Ones
  9. Search
  10. Persistent


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