Review: Holygram – ‘Holygram EP’

Cover: Holygram EPSchweden und Deutschland sind beim derzeitigen kleinen Dark Wave und Post Punk Rivival ganz vorne dabei. Aus Köln stammen Holygram, die unlängst ihre gleich betitelte Debüt EP vorgelegt haben und ihren Fokus auf die Ausarbeitung von Stimmungen im hallenden Gewand legen.

Holygram – Holygram EP

Cure, Fields, Joy Division, New Order, Bauhaus, The Cure oder Siouxsie And The Banshees: Die Liste an inspirierenden Dark Wave und Post Punk Bands ließe sich noch fortschreiben, zu bedeutsam und vielfältig ihr Vermächtnis.

Kein Wunder, dass diese Musik neuerdings von jungen Bands wieder verstärkt aufgegriffen und interpretiert wird, denn wer will schon die immer gleichen Kamellen (sorry!) aus den 80s und 90s aufwärmen?

Die Kölner Holygram zählen genau zu dieser durchaus vielfältigen Bewegung. Manche Bands betonen das Kernige und Freche aus dem Post Punk, während andere Projekte die wavigen Stimmungen zelebrieren, die vor etlichen Jahren fast komplett aus dem Blickfeld alternativer Musikfans entfleucht waren.

Getragenes Tempo und ausgearbeitete Stimmungen

Die nach dem Bandnahmen betitelte Debüt-EP bietet fünf eigene Songs und vier Remixe. Und sie fällt recht homogen aus, schon die ersten beiden Nummern Hideaway und Daria bieten ausladende und gleichsam intensive Stimmungen, welche mit hallenden Gitarren, dunkel-distanzierten Vocals und wabernden Bässen konstruiert werden.

So wie die Fields damals live auf Mehl setzten, so betonen Holygram den Hall und die Weitläufigkeit ihrer Musik. Es ist Nebelmusik im schönen Sinne, mitunter angereichert mit einigen Shoegaze-Elementen. Sie sorgen dafür, dass die Nostalgie nicht zu sehr überhand nimmt und zur Kopie verkommt.

Besonders einige ruhige Nummern profitieren von den auf der EP enthaltenen Remixen: So gewinnt etwa Acceleration deutlich an Kontur und Dynamik. Holygram können den ausladenden Sound, doch zu viel davon wirkt mitunter erdrückend.

Überflieger Still There

Gut, dass es einen klar erkennbaren Ausreißer gibt: Still There wohnt ein überzeugender Drive und eine sehr griffige und wunderschöne Melodie inne, die einen schlichtweg packt.

Der Titel schreit nach dem Clubeinsatz und braucht sich vor den scheinbar ewigen 80s Klassikern wirklich nicht zu verstecken.

Fazit: Ein schönes Debüt für Anhänger von atmosphärisch hallendem Dark Wave, der seine Einflüsse offenlegt, aber nicht zu blind kopiert. Luft nach oben ist sicher noch vorhanden, doch zeigt sich mit Still There nicht nur ein klarer Favorit, sondern gleichzeitig enormes Potenzial für die Zukunft.

Wertung: 7.5 5von 10 Punkten (7.5/10)

Holygram EP Release Infos

Interpret: Holygram
Label: EK Product
Release: 2017
Stil: Dark Wave

Tracklisting:
01. Hideaway
02. Daria
03. Acceleration
04. Still There
05. Distant Light
06. Acceleration (D’Evoé Remix)
07. Still There (Blind Delon Remix)
08. Daria (Bob Humid’s No Control Remix)
09. Still There (Dreamed By Box And The Twins)



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