Klassischer Synthiepop lief in diesem Jahrzehnt eher mäßig. Futurepop oder auch Electroclash kamen bei großen Teilen des Publikums weitaus besser an. Zumindest der Futurepop Trend hat sich spätestens in diesem Jahr überholt – hingegen schwappen vor allem aus England Meldungen von einer Wiederkehr des elektronisch-poppigen Sounds der 80er herüber.
Parralox – moderner Synthie Pop?
Kanarienvogel La Roux sorgte mit Bulletproof [Youtube Video] für ein breites mediales Echo und die Editors garantieren mit ihrem elektronischen Hit Papillon volle Tanzflächen.
Nun legt Australien nach: Parralox aus Melboure erhalten viel positive Resonanz und es fällt ab und an der Begriff Synthiepop 2.0. Ziemlich gewagt, aber auch zutreffend?
Parralox mit kurzer Geschichte
John Von Ahlen gründete Parralox im Jahr 2008, nachdem er bereits Musik für das TV produziert hatte.
Zusammen mit der englischen Sängerin Amii eroberte das Duo die sozialen Plattformen Myspace und Co, das Debütalbum folgte. Ausgestattet mit einem Plattenvertrag erscheint nun das zweite Album State Of Decay.
Der Sound: Bekanntes & Individuelles
Es finden sich tatsächlich einige Synthie Pop Einflüsse in der Parralox Klangwelt. So erinnern bei der Vorabsingle Hotter Fragmente der Synthiesequenz entfernt an den 80er Klassiker Axel F.
Produziert ist der Song eher glatt und kommerziell. Im Gegensatz zum Future Pop – und das ist echt wohltuend – sind keine Eurodance Anleihen zu hören.
Ob das jetzt gleich Synthiepop 2.0 sein muss, kann bezweifelt werden, dazu ist der Song ein bisschen zu nah am Electropop der Neuzeit. Dennoch haben die Australier einen eigenen Stil und zeigen, dass kommerzielle Musik nicht zwangsläufig belanglos sein muss.
Hotter generiert eine gelungene Mischung aus Electropop und 80er Disco.
Das Hotter Video
Blond, kühl, glamourös und ein bisschen schnippisch – ein neuer Clientsong mit passendem Video? Nicht ganz. Musikalisch zwar nicht ganz so auffällig wie Client, zeichnet sich das Hotter-Video durch beißende Ironie aus. Textzeilen wie
You´re just what I´m looking for’
I just wish you looked a little bit hotter’
We could be so perfect together’
What a shame You aren´t a little bit hotter`
zeugen vom Zeitgeist und zwicken ihn gleichermaßen. Die humorvolle Auflösung am Ende des Tracks überzeugt genauso wie die eingängige Melodie des leicht klinischen Songs.
Antworten