Würde nicht Diskonnekted draufstehen, man würde sie beim Video Neverland und dem Trailer zum Album Hotel Existence nicht erkennen. Denn Diskonnekted schärfen nicht nur ihr individuelles Profil – Diskonnekted starten neu. Sicher gewagt und nicht immer leicht zu verdauen. Gekonnt aber auch.

Diskonnekted erfinden sich neu

“Bitte alles komplett neu!” Das klingt wie der von Schönheitschirurgen so häufig gehörte Satz von stressgeplagten und -gezeichneten Menschen der westlichen Welt. In Falle Diskonnekted ist es eine musikalische Feststellung.

Mastermind Jan Dewulf hat sich in den vier Jahren Pause nach dem cluborientierten Werk Old School Policies neu definiert. Weg vom sicher gut produzierten, aber omnipräsenten Electro, hin zu einem kleinen Crossoverbastard. So abgenutzt der Crossoverbegriff nach den 90ern sein mag, beim neuen Diskonnekted Material passt er.

Das inhaltliche Konzept beschreibt das Alfa Matrix Label:

Inspired by a Paul Auster novel, the new songs reflect the general idea of the inner fantasy that promises you a better world, but becomes a cancer of unfulfilled expectations.

Crossover im Jahre 2012

Vertrackte Electrospielereien, scharfe Gitarrenriffs, Drum ’n Bass Elemente, Dubstep und auffällig emotionaler Gesang rücken Diskonnekted weit weg von redundanten Clubstandards.

Besonders das Neverland Video zeigt sich als akustisches Multitalent, lebt dabei von starkem Songwriting und passenden Vocals.

Das Album Hotel Existzence lotet dann weitere Ideen mit verschiedenen Schwerpunkten aus. Das kann durchaus anstrengen, spannend ist es ob der neuartigen Vielzahl an Impressionen allemal.

Respekt für diesen Schritt, der sicher nicht alle alten Anhänger begeistert. Szene übergreifende Musik, so vielfältig wie die Inspirationsquellen, die Diskonnekted mit Fluke, Nine Inch Nails, Meat Beat Manifesto, The Crystal Method, Depeche Mode, Front Line Assembly, Curve, XMTP, Empirion, … benennen.