Review: Avenue d´Electronique – Le Voyage Mondial

le voyage mondialBereits Anfang des Jahres brachten Avenue d´Electronique mit Le Voyage Mondial ein für die heutige Zeit ungewöhnliches Werk heraus: Fast ausschließlich instrumental gehalten, schielen die Songs weniger auf spektakuläre Effekte als auf stimmige Soundlandschaften zwischen Nostalgie und Tanzbarkeit.

Avenue d´Electronique – Le Voyage Mondial

Eine bewegte Vorgeschichte kennzeichnet das Album. Sylvio Pretsch und Thomas Fraulob waren bereits in den 90ern aktiv, gründeten Avenue d´Electronique im letzten Jahrzehnt als Duo, um kurz darauf wieder getrennte Wege zu gehen. Seit 2008 gab Sylvio Pretsch Le Voyage Mondial dann alleine den letzten Schliff.

Als Einflüsse werden EBM, Synthiepop und Industrial genannt. Während einige Synthiepop-Einflüsse wahrnehmbar sind, hört man von den anderen Sparten weniger. Le Voyage Mondial zelebriert vielmehr New Age Einflüsse und befindet sich stilistisch sogar näher an den Werken von Jean-Michel Jarre oder Vangelis.

Instrumentale Landschaften

11 von 12 Songs verzichten auf Gesang. Dies ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, die eigenen Hörgewohnheiten sind schließlich anders ausgerichtet.

Tracks wie das clubbige The Mirror, das launige Infiltration Explained! oder der Opener Mystic Botique zünden einfach: Avenue d´Electronique offenbaren dem Hörer eine ebenso gekonnt arrangierte wie entspannende Instrumental-Reise mit schönen Melodiebögen, die es konsequent vermeiden, jemals kitschig zu klingen.

Oftmals wird man an OMD erinnert, die beschwingten Synthies bei Realize The Change verbreiten ein wunderbares Retroerlebnis.

Rhythmische Feinarbeit sorgt neben den sphärischen Klängen für jenen Schwung, der reinen New Age Produktionen immer abging und die recht spacigen Sounds verbreiten mitunter ein dezent futuristisches Feeling.

Eine Besonderheit zieht sich wie ein roter Faden durch Le Voyage Mondial: Immer wieder sorgen recht moderne und gradlinige Bassläufe für einen aktuellen Flair und lockern mit ihrer synthetischen Wucht die Songs auf.

Lediglich an ein paar Stellen wünscht man sich zumindest ein Sample oder hat das Gefühl, dass ein stimmlicher Ausdruck die Songs noch weiter bringen würde.

Ein romantisch-synthetischer Soundtrack mit Schwung

Avenue d´Electronique liefern ein Werk ab, das einen Spagat zwischen nostalgischen Soundtrack-Qualitäten und optimistischer Zuversicht bietet.

Keine CD mit sofortigem Überhit, sondern ein bis auf wenige Ausnahmen schlüssigen Werk voller Dichte.

Wertung: 7 von 10 Punkten (7/10)



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