Review: OHGR – ‘DIMD’

ohgr- devils in my details

OHGR – kein verunglückter Grunzlaut, sondern das Nebenprojekt des Skinny Puppy Sängers Nivek Ogre. Gegründet 2001, konnte das Projekt mit dem Track Cracker [Video auf Youtube] einen kontroversen Szenehit verbuchen. Kontrovers deshalb, weil textlich auch Größen wie Trent Reznor deutlich angegangen wurden.

OHGR – Devils In My Details

Das mittlerweile dritte Album erweist sich als sperriger als die vorhergehenden Veröffentlichungen. Hits wie Earthworm oder Cracker sind nicht auf die Schnelle finden. Vielmehr versteht sich das Album als szenischer Horrorsoundtrack.

Vielfältig & bedrückend

Die stilistische Breite ist hingegen beeindruckend: Krachende Nummern, wie etwa der Nine Inch Nails nahe Opener SHHH oder das rockende Psychoreal gehen flüssig in ambientartige Collagen mit verzerrten Vocals über, welche ab und an durch Trip-Hop Einflüsse ergänzt werden.

Das Ganze ist – wie bei einem Skinny Puppy Künstler nicht anders zu erwarten – soundmäßig ungewöhnlich, extrem düster und mental grenzwertig. Ein Musterbeispiel für entrückte Musik.

Ein Album mit Stärken und Längen

Was beizeiten fehlt, ist die Auflösung der Grundstimmung mit Melodieversatzstücken. Eine Fähigkeit, die Skinny Puppy seinerzeit so berühmt gemacht hat und die auch OHGR offensichtlich nicht mehr so leicht von der Hand geht.

Der Abschluss des Albums mit den Tracks Smogharp und dem epischen Witness ist dann wieder beeindruckend. Zwei Stücke, die man gerne auf einem der zumindest für mich ernüchternden letzten Skinny Puppy Alben gehört hätte.

Fazit: Ein guter Horrorsoundtrack, der in dieser Form eben nur von Nivek Ogre und Konsorten fabriziert werden kann. Aber auch ein Album mit Stärken und Schwächen, das den Charme der ersten OHGR Veröffentlichungen nicht immer erreicht, dafür aber streckenweise eine selten gehörte Intensität bietet.

Wertung: 6 von 10 Punkten (6/10)

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