Review: Edge Of Dawn – ‘Stage Fright’

stage frightAls Nachschlag zum Album Anything That Gets You Through The Night folgte Ende letzten Jahres von Edge Of Dawn die Stage Fright EP. Nur Beiwerk oder lohnenswerte Ergänzung?

Edge Of Dawn – Stage Fright

Ein Blick auf das Tracklisting offenbart ein sicheres Gespür für die Highlights des Albums Anything That Gets You Through The Night: Das Titelstück Stage Fright, Valid World, Capsized und In Your Sleep stachen bereits aus einem durchweg gelungenen Werk heraus. Zwei unveröffentlichte Songs runden die EP ab.

Die Remixe

Remixe und ihr Stellenwert sind Geschmackssache. Oft lustlose Beiwerke
– meist unterlegt mit dem Lieblingsrhythmus des “Künstlers” –, können im Gegenzug engagierte Vertreter durch innovative Arrangements durchaus für wohlige Aha-Rffekte sorgen.

In diesem Fall funktionieren sie meist gut. Steril würzen Stage Fright mit basslastiger Schärfe und treibenden Rhythmen. Der Sound kontrastiert sind damit gut vom weichen Refrain und sorgt damit für einen erdigen Ton inklusive gestiegenem Wiedererkennungswert.

Der Charakter des Splittermix zeigt sich weniger eckig und auffällig – er bietet im Gegenzug solide Electropopkost mit verspielten Einschüben.

Valid World im Acretongue Remix geht den anderen Weg: Eher experimentell und weniger eingängig gehalten, dekonstruiert diese Version den Song gekonnt, ohne ihn zu zerstören. Ein klarer Spot Richtung kunstvolles Gefrickel.

Überraschung beim Cryo Mix von Capsized. Erwarten konnte man eher soliden, aber wenig spektakulären Electrosound. Weit gefehlt: Cryo liefert eine minimale, sensibel akzentuierte und überzeugende Synthiepop-Nummer ab, welche die Schönheit des Originals heraustellt.

Schlussendlich verhallt die Renegade Of Noise Version von In Your Sleep leider schnell. Musikalisch durchaus spannend umgesetzt, will sich die Gesangslinie nicht so recht einfügen und verliert im Verlauf viel der ursprünglichen Dynamik. Zu brav, trotz des Knöpfe drehenden Soundmagiers Daniel Myer (Haujobb, Covenant, Destroid u.a.).

Stage Fright Extratracks

Das eigentliche Highlight der EP stellt Up A Cold Case dar. Dabei startet die Band den clubbigen Song recht uninspiriert mit gängigen Electrosequenzen; das könnte zu Beginn auch ein beliebiger VNV Nation Clon sein.

Die Wendung beginnt mit dem rhythmisch-rituellen Vocals, die in einen packenden und überraschenden Refrain übergehen, der die Gehörwindungen so schnell nicht mehr verlässt.

Eine Qualität, die Edge Of Dawn bereits auf dem Album zeigten, sie verlassen Synthie- und Electropop-Klischees mit griffigen Wendungen durch originellen Klang und Gesang. Sicher mehr als ein Zusatztrack, der im Rotersand Remix stark beginnt, aber die Dynamik nicht bis zum Schluss halten kann.

Enchanted tönt unauffällig, aber stilsicher daher; ein Instrumental mit szenischer Stärke, einigen einfach gehaltenen F.L.A. Songs gar nicht so unähnlich.

Insgesamt eine gelungene EP, welche durch die stilistisch breit aufgestellten Remixe ein breites Publikum anspricht, teilweise überraschend ausbricht und potente Extratracks vorweist.

Wertung: 7.5 von 10 Punkten (7.5/10)

Stage Fright Release Infos

Interpret: Edge Of Dawn
Label: Dependent
Release: 03.12.2010
Stil: Electropop

Tracklisting:
1 Stage Fright (Steril Remix)
2 Valid World (Acretongue Remix)
3 Up (A Cold Case)
4 Enchanted
5 In Your Sleep (Renegade Of Noise Remix by Daniel Myer)
6 Capsized (Cryo Remix)
7 Up (A Cold Case) (Rotersand Remix)
8 Stage Fright (Splitter Remix)

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