Review: Mesh – ‘Born To Lie’

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review-mesh-born-to-lieEine Bruchlandung fabrizierte das letzte Mesh Album A Perfect Solution nicht, ein Überflieger war es allerdings ebenfalls weniger. “Moderner” sollen und wollen Mesh auf ihrer neuen Single Born To Lie klingen. Ein anvisierter Höhenflug mit Erfolg?

Mesh – Born To Lie

Gut vier Jahre liegt A Perfect Solution jetzt zurück, ein Album, in dessen Verlauf ein bisschen das Selbstverständliche, die Lockerheit im Mesh-Sound verloren ging.

Mark Hockings und Richard Silverth berappelten sich, um einen neuen Start zu wagen. Automation Baby ist das akustische Resultat, die Single Born To Lie hebt bereits jetzt ab.

Satte Popmusik Marke Mesh

Born To Lie schafft den Take-Off mühelos, endlich wieder ein Song, der die Stärken der Band eint: satt im Charakter, dazu eine einfache, aber wirkungsvolle Ohrwurm-Melodie. Synthie Pop Melancholie, die dennoch nach vorne drängt.

Gute Popmusik ist leicht zu rezipieren, aber eben nicht einfach zu schreiben – wenn sie denn einen gewissen Anspruch aufweisen soll. Endlich gelingt das Mesh wieder. Die Band bewegt sich wieder auf ihrer bevorzugten Flugbahn.

Dynamisch tönt nicht nur die normale Singleversion, der Clubmix rauscht noch etwas druckvoller heran.

Die rhythmisch fokussierte Version respektiert die Grundidee und ergänzt die launige Nummer rundum chronische Lügen und den für Mesh mitunter typischen Weltschmerz passend. Den besungenen trail of destruction, man hört und sieht ihn fast. Es gibt Menschen, die sollte man meiden.

Hitcharakter

Der Autopilot steht natürlich etwas auf Kalkül. Born To Lie bewegt sich auf dem Radar Richtung sicherer Hit. Eingängig, opulent bis ausladend in den Refrainklängen, ausdrucksvoll im Vortrag.

Kein Schreckensflug für Mainstreamhörer, die Single bricht nicht mit Konventionen oder geht im Sturzflug auf Risiko.

Muss Born To Lie natürlich nicht, die Nummer funktioniert als ausgereifter Popsong mit ordentlich Pepp. Auf Albumlänge bleibt natürlich zu hoffen, dass sich dort einige sparsam produzierte Nummern finden. Lieder, in denen Mesh ihre Leidenschaft für spitzfindige Melodieführung komplett ausleben.

Remixe und Extratrack

Die Remixe variieren Born To Lie, passen aber auf, den Song nicht zu sehr zu entstellen.

Rotersand verleihen in ihrem Re-Work Born To Lie einen dezent spielerischen Charakter. Dadurch gerät der Refrain etwas in den Hintergrund, der Sound an sich gibt die Richtung vor.

Die EBM Combo Blitzmaschine reduziert überraschend das Tempo, setzt nicht auf Härte. Wuchtig bleibt der Track natürlich, ganz suggestiv schleicht sich dabei ein hypnotischer Moment in die Single, eine Version, die stetig höher steigt.

Black Dog kennzeichnet ein gemäßigtes Temperament. Der Song punktet durch seine durchdachte Eigendynamik. Weniger spektakulär im Charakter, stellt die Nummer eine nette Ergänzung der Born To Lie Single dar.

Fazit: eine zündende Songidee, ein wohl inszenierter Popsong mit kommerziellem Potenzial. Mesh können es noch (wieder) und bereichern die Single auf dem Album hoffentlich um weitere, vielleicht nicht ganz so auf Hit geeichte Nummern, dann gelingt auch die sichere Landung.

Wertung: 8 von 10 Punkten (8/10)

Born To Lie Release Infos

Interpret: Mesh
Label: Dependent
Release:18.01.2013
Stil: Electropop

Tracklisting:
01. Born to Lie (Single Version) – 4:11 min
02. Born to Lie (Club Version) – 6:52 min
03. Black Dog (Exclusive Track ) – 6:21 min
04. Born to Lie (Rotersand Re-Work) – 6:37 min
05. Born to Lie (Remix by Blitzmaschine) – 4:24 min

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