Nach 3 Jahren Abwesenheit von zu Hause und Konzerten in ganz Deutschland kehrten die Aggressive Body Music Verfechter Combat Company für die Release-Party ihres neuen Albums The Minimal Us nach Osnabrück zurück. Es wurde eine energiereiche Show, die mit Familie, Freunden und Bekannten des Trios gefeiert wurde. Bilder und Eindrücke.

Combat Company: The Minimal Us – der Release-Auftritt

Combat Company, neulich ausführlich im Klangwelt-Interview vorgestellt, präsentierten am 09.03.2013 in Osnabrück ihr neues Album The Minimal Us ausführlich mit einem kräftigen Live-Kick.

In einem Gastartikel schildert © LabourDay seine Impressionen.

Support: Feinstrom

Als Support spielte Bert Fleißig alias Feinstrom. Wer Feinstrom schon einmal gehört hat, weiß, was für ein weit gefächertes Spektrum an Musik damit abgedeckt ist und das immer mit Überraschungen gerechnet werden muss.

An diesem Abend war es Ambient und Powernoise. Ein knallhartes Set, dass genau abgestimmt war. Bert macht seit über 20 Jahren Musik mit Synthesizern und hat daraus eine Kunst entwickelt, die nur wenige nicht in seinen Bann zieht.

Combat Company Support: Feinstrom (Ambient/Powernoise)
© Angeal

Der Aufbau sieht kompliziert aus und ist es auch. Fast 2 Stunden hat die Vorbereitung gedauert. Aber es hat sich gelohnt. Die Dreiviertelstunde war voll mit tanzbaren Rhythmen und selbst die unerfahreneren Hörer dieses Genre wippten im Takt.

Als das letzte Stück Thumper durch die Boxen kam, gab es bis in die letzte Ecke Bewegung. Einen höher dekorierten Support hätten sich Combat Company wohl kaum wünschen können.

Combat Company live 2013

In typischer EBM-Manier begann das Konzert von Combat Company mit Heino. Alte Kameraden wurde begeistert mitgesungen. (KW Anmerkung: Achtung – Gefahr beißender, situativer Ironie.)

Dann wurde es im Saal still und dunkel. Ein Text lief über die Leinwand, der direkt deutlich machte: „Wir haben was zu sagen, hört zu!“ Blitze gingen über die Bühne und im Nebel konnte man den Sänger Eli van Vegas mit seitlich ausgestreckten Armen erkennen. Homer und der neue Live-Drummer Marcel betraten die Bühne und nahmen ihre Plätze ein.

Combat Company live – The Minimal Release (09.03.2013/Osnabrück)
© Angeal

Das Blitzen setzte aus und, wie von Combat Company gewohnt, begannen repetitive Sequenzen und hämmernde Beats nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Publikum Bewegung zu verursachen. Vom ersten Moment an volle Power!

Zusammenspiel von E-Drums und Schlagzeug

Das Zusammenspiel zwischen E-Drums und analogem Schlagzeug ging ins Ohr. Die Mischung passt und gibt der gesamten Musik noch mehr Abwechslung. Homer arbeitete wie ein Uhrwerk und lieferte auf seinem immer weiter wachsenden Set etwas ab, das einen Großteil der EBM-Drummer alt aussehen lässt.

Marcel konnte das Publikum spätestens im Stück Beautiful Girl von sich überzeugen. Auf das sich steigernde Snare-Solo folge tosender Beifall.

Stimmlich überzeugte Eli mit einer neuen Meisterleistung. Die klaren und kräftigen Shouts waren einem McCarthy ebenwürdig.

Die eindeutige Orientierung am EBM der ersten Generation ist omnipräsent. Aber auch der Punk, gerade mit der Einstellung „Wir machen was wir wollen“, kommt klar zum Vorschein.

Combat Company Frontmann Eli van Vegas
© Angeal

Passende Visualisierungen

Zu fast jedem Lied hat das Trio ein Video im Hintergrund laufen, das den Inhalt des Liedes widerspiegelt. Zusammen mit der perfekt abgelieferten Show ergibt sich ein Spitzenprodukt.

Das Set ging mehr als 90 Minuten und umfasste, bis auf das Coverstück Jugend von Sequenze-E und das Lied Pretty Ink, alle Songs des Albums Guardian Angel und der neuen Scheibe The Minimal Us.

Verbindung von oldschool EBM, Anhalt-EBM und Punk

Combat Company sind eine Ausnahmeband, die man kennen lernen muss. Wer nur kurz in die Lieder reinhört, dem entgeht etwas. Die drei Musiker haben etwas geschaffen. Ein Bollwerk musikalischer Verbindungen. Wer musikalisch auf oldschool EBM der ersten Generation, über Anhalt-EBM bis hin zum Punk steht, wird von Combat Company bedient und meist auch mitgerissen.

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