2018 zog Human Steel Gründer Wojciech Gierowski aus Polen nach Deutschland. Im Oktober des gleichen Jahres besetzte Andy Starcore den vakanten Posten des Drummers. Zeit für neue Taten; zügig begannen Human Steel damit, das nunmehr dritte Album Invaders einzuspielen. Davon kann man sich durchaus erobern lassen.
Human Steel mit neuen Tracks und hochwertigen Livemitschnitten
In Deutschland ist die polnische Formation durchaus nicht unbekannt. Auftritte, etwa beim EBM Stomp in Kassel, und gelungene Alben sorgten für Verbreitung und Anerkennung. Typisch der kreative Mix aus klassischer EBM, punkiger Attitüde, Industrial und Mut zum Experiment. Den eigenen Anspruch, den das 2019er AlbumInvaders einlöst, vertritt man nach wie vor sehr straight:
If you are listening to shitty mainstream pop music or you’re searching sweet electronic beats – you found wrong people.
Der Opener Radar kündigt es an, dieses Projekt sollte man durchaus auf dem Schirm haben: Klar strukturiert tragen Human ihren bewusst oldschool-orientierten Sound mit drängenden Bassläufen vor.
Variantenreiche Vocals, Tempowechsel und melodiöse Wendungen lockern die Härte dabei gut auf, das zeigt beispielsweise Sniper No. 6 hervorragend. Jeder akustische Schuss trifft bei der provozierenden Nummer ins Schwarze. Solch kultig anmutenden Momente begleiten Human Steel schon länger.
Moderne Themen im passenden Gewand
Beim Titeltrack Invaders und Control Room taktet Lindey Lindstorm (aka Wojciech Gierowski) die Hörer hochfrequent. Wer originelle EBM macht, will sein Publikum schließlich schwitzen sehen.
Beklemmung verbreitet sich hingegen bei Drones. Angesichts des aktuellen Themas kein Wunder, es ist wie gemalt für solche Musik. Noch unheimlicher tönt Welder´s Dream, Human Steel spielen ihren mentalen Trumpf aus, zielen auf Gedanken und Ängste ab. Was oder wer ist hinter der Maske, hinter den Mauen? Leitfragen.
Schlüssig rundet das tanzbare, mit Samples gespickte Instrumental Cyber Brainwash den recht breiten Ansatz der Band ab, bevor Cement, Plastik und Stahl abschließend die kleine Tradition deutschsprachiger Texte fortschreibt.
Vier qualitativ hochwertige Livetracks des Vorgängeralbums Year01 komplettieren das neue Release, welches allen an Herz gelegt sei, die klassische, mitunter nostalgische und gleichsam schräge Body Music feiern.
Invaders Tracklisting
01. Radar 03:34
02. Sniper No. 6 03:53
03. Invaders 05:12
04. Drones 03:58
05. Control Room 03:24
06. Sturmen Tanz 04:06
07. Welder’s Dream 04:13
08. Cyber Brainwash 04:01
09. Cement Plastik Und Stahl 04:09
10. Behind The Walls (live) 03:27
11. Steel And Hammer (live) 03:59
12. Warning! (live) 03:09
13. Outer Space (live) 07:31
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