Review: In Good Faith – ‘Trinity’

Trinity Cover

Trinity CoverSeit Anfang des Jahres wartet Trinity von In Good Faith auf seinen Einsatz. Die Keyboarder Jörg Allenbach und Frank Michael Speer, Drummer Hendrik Strehl und Sänger Kai Vincenz Németh befanden sich etwas unter dem Radar, obgleich sie ihre Promotrommel fleißig rührten. Eine Nachjustierung war nötig – und hier ist das Ergebnis.

In Good Faith – Trinity

In Good Faith aus Salzgitter sind schon fast 20 Jahre am Start. Oft unter “ferner liefen”, die Szene im Bereich des Synthpops schmeißt bevorzugt ihre Lieblinge an. Weniger jene Bands, die sich im Hintergrund leidenschaftlich ins Zeug legen.

Liegt das an den kleineren Projekten selbst – oder an den in Stein gemeißelten Gewohnheiten der Hörer? Das darf man durchaus selbstkritisch fragen, denn auf dem 2018er Album spielen In Good Faith vor allem ihr Gespür für pointierte Melodien, tanzbare Beats und emotionale Songs aus.

Musikalisch erfinden sie das Rad zwar nicht neu, aber sie steuern es mit Schwung durch eine stimmungsvolle Szenerie. Dabei bedient die Band sich munter vieler Facetten der elektronischen Popmusik aus den letzten 30 Jahren. Moderne Nostalgie.

Einerseits hört man Depeche Mode, Mesh, De/Vision und Elegant Machinery heraus, Impulse von Acts wie VNV Nation oder Front 242 erweitern das Setting.

Gute Popmusik zwischen Kick und Gefühl

Hoch anzurechnen ist den Musikern, dass sie den bisweilen gleichmachenden Future Pop Einfluss früherer Tage begrenzen. Kein Geschwader “schwabeliger” Flächen verdunkelt den oft verhangenen Musikhimmel, eher ziehen einzelne Spuren am Horizont ihre Wege.

Das rückt die Qualität der Songs in den Vordergrund. Sie kicken mehr, gleichzeitig erhält der satte und ausdrucksstarke Gesang seinen benötigten Raum. Mal energisch, dann wieder gefühlvoll, fast mit einem leichten Gothic-Touch.

Shadows geht unter die Haut und entpuppt sich als geeigneter Kandidat für die ruhigen Momente des Lebens.

Mehrere potenzielle Singles

Zügig im Tempo und überzeugend in der Songidee punkten besonders die Opener The Pick-Up Artist (mit kleiner Blue Monday Drumreferenz) und Explore .

Popmusik, die sich vor den großen Synthiebands nicht ducken muss. An die Energie dieser Nummern knüpfen In Good Faith im Verlauf mit dem knackigen I´ve Lost Control und dem gesanglich starken Choose Your Way an.

Eigentlich vier potentielle Singles, die man gerne im Gewand von legendären Produzenten wie Flood hören möchte. Die starken Momente des Albums sind somit jene, in welchen In Good Faith mit klaren Melodien und Drang nach vorne ihre Vision schärfen.

Was sie allerdings geritten hat, das eigentlich sehr sensitive Aberration mit einem – vorsichtig formuliert – “deplatzierten” Schluss zu versehen, wissen sie nur selbst. Neben dem arg kitschigen Licht aber der einzig schwierige Moment eines ansonsten gelungenen Werks.

Fazit: Manchmal fällt ein Resümee leicht: In Good Faith bieten abwechslungsreichen Synthpop, den sie mal mit härteren und dann wieder mit düsteren Momenten anreichern. Besonders gut agieren IGF in jenen Momenten, in welchen sie auf den Punkt kommen. Soundmäßig verarbeitet die Formation viele Einflüsse aus den letzten 30 Jahren. Diese fügen sich passend in die melodisch ausgearbeiteten Songs ohne überflüssigen Ballast ein.

Wertung: 7.5 von 10 Punkten (7.5/10)

Trinity Release Infos

Interpret:In Good Faith
Label: Echozone
Release: Februar 2018
Stil: Synthpop / Gothic / Electropop

Tracklisting:

01. The Pick-Up Artist
02. Explore (Album Version)
03. Licht
04. About A Life
05. Choose Our Way
06. Shadows
07. I’ve Lost Control
08. Aberration
09. Lost Moments
10. Shadows (Terrolokaust Remix)
11. Love Will Tear Us Apart

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