Mit der dayZ Mod (2012) starteten Survival-Games ihren Siegeszug in der Gaming-Welt. Wo Licht herrschte, lauert aber vom Start weg der Schatten. Enttäuschungen, unfertige Games, informatives Missmanagement und pure Kopien trübten den Spielspaß. Übrig blieben vor allem die Battle Royal Varianten wie PUBG. Seit dem 29.08.2018 ist mit SCUM ein neuer Kandidat am Start, der vieles besser machen will. Hoher Anspruch, langer Weg.
SCUM mischt das Survival-Genre auf
Aller Anfang ist schwer, SCUM hat es in sich: Ein großes Terrain, viele kombinierbare Gegenstände sowie der komplette Biorhythmus mit “In- und Output” fordern hohe Konzentration und Aufmerksamkeit ein. Durch Roboter pedantisch bewachte Lootgebiete erschweren den Zugang zu starken Waffen. Eine echte Herausforderung, selbst für frenetische Gamer, Freizeitspieler oder Zocker, welche das Spielangebot von gratorama kennen.
Gleichzeitig zog der offizielle Start auffällig viele Menschen in den Bann. 200.00 gleichzeitige Zuschauer auf Twitch am 27.08.2018. Jener Tag, als das Streamer-Embargo des Publishers Devolver Digital für SCUM fiel. Ein Wert, welcher den Begriff Hype durchaus rechtfertigt. Shroud und DrDisRespec streamten, deutsche Entertainer wie Vengaard (bekannt durch seine legendären dayZ Streams und Videos) folgten.
Doch worum geht in dem Game genau? 64 Häftlinge befinden sich auf einer Insel, sie sind Teil einer TV-Show, das ist der Hintergrund. Die Gefangenen wollen überleben, kämpfen um die Existenz – und Du bist einer von ihnen. Überleben, das ist gar nicht so leicht: Jeder Spieler muss auf das umfangreiche System der Vitalwerte achten und sich regelmäßig mit Nahrung versorgen. Degenerierte Kreaturen, wilde Tiere und hochbewaffnete Roboter sorgen für Gefahr, wenn man Essen, Kleidung und Waffen lootet.
Wem kann man trauen – eine Frage des Überlebens
Eine weitere Bedrohung stellen die Mitspieler dar: Wem kann man trauen, wer kooperiert, wer betreibt sofort PVP? Dies sind jene existenziellen Fragen, welche gute Survival-Games so spannend machen. Ruhig mal im Spiel reden, wer weiß wen man so trifft. Eventuell einen Retter – oder doch den heimtückischen, auf den eigenen Vorteil bedachten Meuchler?
SCUM punktet vor allem mit vielen Details: Das fängt beim rollenspielorientieren Skillen an, setzt sich über die vielfältigen und sehr differenzierten Crafting-Optionen fort und mündet in dem detaillierten Biorhythmus. Man kann auch fett werden, wenn man zu viel in sich hineinstopft, OK…
Noch ist allerdings nicht klar, ob zu viel Mikromanagement den interaktiven Aspekt des Games und den nötigen Spielfluss zu stark in den Hintergrund drängt. Der beste Wert muss im Rahmen der Early Access Phase noch austariert werden.
Video: Was ist SCUM ? Tipps und Tricks
Survival, das mutiert bisweilen im Haareraufen, wenn man denn noch welche hat. Es gilt, Erfahrungen zu sammeln und zu lernen. Das Herausfinden und Testen gehört zum Reiz dieser Gattung. Tipps und Hinweise sind dennoch gerne gesehen – und so hat der Youtube-Kanal GGC2014 das Game angezockt und die besten Mechaniken für Neulinge und Interessierte herausgearbeitet.
Mit den Tipps kann jeder Neuling seinem Spieltrieb ein Stück erfolgreicher nachgehen.
Fazit
Der Auftakt von SCUM zeigt sich gelungen, die Server laufen halbwegs stabil und das Game bietet – trotz der frühen Early Access Phase – viele detaillierte Mechaniken. Besonders die zu erforschende Spieltiefe reizt, denn das hardwaremäßig sehr anspruchsvolle SCUM ist kein Battle Royal Spiel, sondern Open World Survival.
Ein guter Auftakt, nicht mehr und nicht weniger. Zu tun gibt es reichlich, so stellt etwa die technische Optimierung in frühen Release-Phasen eine Daueraufgabe dar. Wichtig ist, dass – im Gegensatz zum eigentlich unfassbar guten, aber fast unprofessionell entwickelten Ur-Vater dayZ – regelmäßig Inhalte folgen, die Performance sukzessiv verbessert und die Community integriert wird. Start gelungen, Ergebnis offen.
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