Review: Pakt – ‘Freiheit’

pakt_freiheit_coverEndlich. Viele Marketingstrategien und noch mehr Trennungsgeschichten rauschten die Tage durch das Netz. Jetzt kommen die And One Aussteiger Chris Ruiz und Gio van Oli mit dem ersten Material ihrer Band Pakt: der Single Freiheit. Ein Ausbruch mit Sinn?

Pakt – Freiheit

Dem verbalen Vorspiel dieser Single wurde bereits viel Raum gewidmet. Das hat nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass der erste Output von Pakt ordentlich Druck spürt. Also ran an die Töne.

Schnell wird klar: Hier landet kein musikalischer Messias, noch entsteht in einer musikalischen Eruption (Befreiung?) ein neues Kreativgenre, das seinesgleichen sucht. Aber das war auch nicht die Intention von Pakt. Freiheit ist relativ und so bewegt man sich klar orientiert im Raum etablierter Musikrichtungen.

Die Single Freiheit ist bereits durch das letztwöchige Video bekannt. Die Nummer hatte Zeit, zu wachsen und das tut sie durchaus. ‘Launig’ trifft es vielleicht ganz gut. Es ist weniger die Melodie, welche den Hörer bindet, sondern der Sprachrhythmus, der vor allem im Refrain bei wiederholtem Hören gut kommt. Ein Song klar geeicht für die Clubs, wuchtig und zum Tanzen auffordernd.

Remixe dicht am Freiheit Original

Die drei Remixe heften sich an die Ferse des Originals, wahren die Songstruktur und gehen maximal moderates Risiko. Das ist einer kompletten Entstellung meist vorzuziehen. Robert Görl inszeniert Freiheit in minimalistischer Art, G.Thomas (Funker Vogt) mit klaren, typischen Sounds und Formalin spendieren dem Song frische, auflockernde Drums sowie knackige Lasersounds.

Stilistische Fragen

Etwas haben sich Pakt mit der Aussage (…) wir sind EBM! in einem ihrer ersten Videos verrannt. Denn mit dem kantigen Sound und den aggressiven Shoutparolen der aktuellen EBM-Generation um Spetsnaz oder den bekannten Urvätern aus den 80er Jahren hat die Nummer außer dem griffigen Basslauf nicht so viel am Hut.

Die im Out Of Line Newsletter beschriebene Mischung aus Electropop, NDW und EBM trifft es schon besser. Vor allem aber verarbeitet das Duo auf Soundebene einiges, was man aus der momentanen Electroszene kennt. Mal wertneutral formuliert: Freiheit ist ein Stampfer, den man problemlos nach Faderhead spielen kann. Die ganze Produktion tendiert ebenfalls in diese Richtung.

Angriff

Nein, der Bonussong Angriff hat nichts mit Angriff von Front Line Assembly zu tun. Der Track ist Freiheit recht ähnlich, überzeugt aber mit betont kämpferischen Unterton im Refrain. Es ist vielleicht sogar die bessere Nummer, in welcher erneut der eigenwillige Sprachrhythmus und die leichten Variationen in der Betonung gut funktionieren. Sollte im Idealfall mehrere Zielgruppen aus dem elektronischen Sektor ansprechen. Ab durch die Boxen.

In die Freiheit und weg von den Extremen

Erwartungsgemäß resultieren aus dem inszenierten ‘Konflikt’ Pakt <-> And One polarisierende Einschätzungen, gut zu sehen an dem bisherigen Feedback zu Freiheit bei Amazon.

Freiheit und vor allem Angriff sind moderne, funktionale Discotracks, sehr gut produziert und mit deutschen Vocals, die sich nicht vorwerfen lassen müssen, abgekupfert zu sein.

Keine Sensation, aber ein Startschuss. Das Album folgt ja noch. Bis dahin kann man in Hinblick auf die Streitereien salopp formuliert die Bässe flachhalten und den musikalischen Angriff perfektionieren.

Wertung: 7 von 10 Punkten (7/10)

Freiheit Release Infos

Interpret: Pakt
Label: Out Of LIne
Release:12.08.2011
Stil:Electro/Electropop/EBM

Tracklisting:
1. Freiheit
2. Angriff
3. Freiheit (Robert Goerl Remix By Robert Goerl Of DAF)
4. Freiheit (Gummi-Drum-Remix By G.Thomas Of Funker Vogt)
5. Freiheit (Freiheit Und Gerechtigkeit Rework By Formalin)



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