Links Dezember 08 – Electronic Body Music

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Vor einigen Jahren konnte man als EBM-Fan nur noch nostalgisch an die Zeit Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre zurück denken. Spätestens bis Mitte des letzten Jahrzehnts war von der Vielfalt solcher Bands wie Nitzer Ebb, Front 242, Skinny Puppy, Leatherstrip, Click Click usw. kaum noch etwas übrig geblieben. Techno und Crossover wurden allerorts gefeiert, ehemalige Protagonisten durchlebten Krisen und der Rest der “Szene” suchte verzweifelt nach irgendwelchen innovativen Nachfolgern.

Future Pop und Hellectro – keine Electronic Body Music

Die Folge der Suche war alles andere als optimal: Irgendwann war plötzlich alles EBM. Von Future Pop über Hellectro bis hin zu Darktechno wurde so gut wie jeder musikalische Output unter diese Überschrift gepackt.

So problematisch dies auch scheint, aus diesem unbefriedigenden Zustand heraus entstand eine neue, sehr an Nitzer Ebb orientierte Musikergeneration, die reduziert auf die wesentlichen EBM-Elemente zurückgreift. Sie war in den letzten Jahren erfreulich produktiv.

Um Innovation als Muss geht es dabei nicht mehr – elektronische Musik ist längst etabliert – aber im Spirit abseits technoider Gleichmacherei zeigt sich die Stärke dieser neuen Bands.

Spätestens jetzt lohnt es sich durchaus mal wieder, ein Ohr zu riskieren und von der “Früher-War-Alles-Besser” Haltung wegzukommen.

Spetsnaz

Die zur Zeit in den USA tourenden Schweden können für sich in Anspruch nehmen, maßgeblich zum Erstarken klassischer Electronic Body Music beigetragen zu haben.

Mit Bloodsport und To The Core gab es 2002 erste kostenlose Tracks auf ihrer damaligen Homepage, die einige alte EBM Fans aufhorchen ließen. Spätestens mit ihrem Hit Apathy wandten sich auch viele jüngere Hörer der Band zu – jeder kennt sie nun.

Mittlerweile haben sie ihren Nitzer Ebb nahen Sound erweitert, ohne dabei an Qualität zu verlieren. Scheinbar mühelos schütteln sie Hits, Stomper und auch melodiöse Tracks aus dem hochgekrempelten Ärmel.

Spetsnaz – Degenerate Ones (last.fm)
Spetsnaz – Grand Design live (Youtube)

Container 90

Bereits im Review zum neuen Album World Champion Shit auf dieser Seite wird klar, dass Neuerungen meist von selbst kommen und nicht durch krampfhafte Innovationsbemühungen erfolgen.

Die Kombination von Klängen Marke D.A.F/Nitzer Ebb mit Punk und Oi- Einflüssen ergibt eine unglaublich temporeiche und energiegeladene Form der Electronic Body Music.

Sicherlich nach Spetsnaz das nächste große Ding aus Schweden.

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EkoBrottsMyndigheten

Ja, der Name ist etwas schwierig und man muss ihn auch nicht richtig aussprechen können.

Die Musik ist hingegen klasse. Röhrende schwedische EBM, die teilweise an Pouppée Fabrikk orientiert ist, aber so frech und direkt daherkommt, dass man sich nicht mit Vergleichen aufhalten sollte.

Das Debüt Payback Time hatte schon mächtige Kracher an Bord (Gudstjanst Part I). Neuere Tracks zeigen, dass die Band genau diesen Weg fortsetzen wird, aber auch in der Lage ist, moderate Töne anzuschlagen (Steam And Heat).

Und wer zudem schon immer der Meinung war, dass Dolph Lundgren viel cooler als Sylvester Stallone ist, der findet mit dem Track Dolph musikalische Schützenhilfe für diese Ansicht.

EkoBrottsMyndigheten – Kangdans (last.fm)
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Jäger 90

Würde es D.A.F nicht mehr geben, wäre diese deutsche Formation der legitime Nachfoler. Sie wollen und werden das Rad nicht neu erfinden. Die Musik, die sie machen, ist jene, die sie geprägt hat.

Keine schlechte Wahl: Jäger 90 stehen für Energie, Humor und richtig gute minimale Body Music mit hochgradigem Spaßfaktor.

Jäger 90 – In Der Hitze Der Nacht (last.fm)
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Darkmen

Darkmen sind eine belgische Formation, die sich ebenfalls old school EBM auf die Fahnen geschrieben hat.

Sie bieten klaren Sound, geschickte Samples und Einflüsse von Nitzer Ebb, Front 242 und D.A.F. Eine neue EP und eine neue CD stehen kurz vor der Veröffentlichung.

Darkmen – Time To Build Remix (last.fm)

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