Review: Electropop 4

electropop4Die ersten drei Teile der Electropop-Serie von Conzoom Records brachten teilweise frischen Wind in die elektronisch-poppige Welt. Electropop 4. enthält neue Bands, die bisher auf keinem der bisherigen Teile zu hören waren. Die Songs liegen in Extended- und Remixversionen vor.

Electropop 4. – ein Sampler mit zwei Gesichtern

Electropop 4. zeigt sich widersprüchlich: Musikalisch durchaus homogen, sind die Qualitätsunterschiede der Beiträge echt frappierend. Die Musik ist recht kommerziell ausgerichtet, das war zu erwarten und ist auch kein Grund, gleich negativ an die Sache heran zu gehen.

Einfach nur nervig sind allerdings Beiträge, die sich zwischen eintönig und inspirationslos bewegen. Eurodance mit Nölgesang dürfte dann auch weniger eine Marktlücke als einen Betriebsunfall darstellen.

Glücklicherweise finden auf der CD auch Künstler, die mit frischem und tanzbarem Electropop die Laune heben.

Bieder und brav?

Nach dem ersten Durchgang von Electropop 4. wird klar, dass neue Bands gerne mal patzen. Einige Tracks – besonders zu Beginn – bieten gelangweilte Vocals, die wohl an klassische Synthiepop-Melodiebögen anknüpfen sollen. Das gelingt leider überhaupt nicht. Auch der Sound zeigt sich dünn, unspektakulär und schlichtweg zu bieder.

Andere Künstler warten im Eurodance-Gewand auf und klingen nach der Lightversion des 90er Jahre Stils. Trotz eingängiger Melodien sind diese Beiträge vorhersehbar, sie stören nicht und werden im gleichen Moment vergessen. Eigentlich nicht der Anspruch der Reihe.

Die teilweise mäßige Qualität liegt weniger an der cluborientierten Ausrichtung, als an fehlenden Sound- und Songideen. Sicher – wer Musik sucht, die man ‘so nebenbei’ hören kann, der wird hier bedient.

Peppige Electropop Nummern

Glücklicherweise gibt es Ausnahmen: Dual Density mit ihrem 80er Disco-Retro-Track Undress und Johnny X (Rodeo) klingen frisch, eingängig und einfach frecher als die Konkurrenz: Endlich überraschen die Arrangements und die gepflegte Langeweile entschwindet.

Als Highlight entpuppt sich der Song Robots – der Beitrag von Rubika. Etwas eigenwillig betont, nimmt einen der mitreißende Refrain endlich mal mit auf die Reise. Mit Robotern tanzen – warum nicht? Musik, die in einer moderaten Runde in ‘schwarzen’ Clubs genau so funktionieren sollte, wie in gängigen Tanztempeln.

Erwähnenswert auch der Beitrag von Neutral Lies (Slough Of Despond), der gradlinige Tanzbarkeit mit grundsolidem Synthiesound und klarer Songidee vereint. Auffällig: Mit dem hypnotisch-pumpenden Basslauf bietet der Track einen gelungenen Gegenpol zur eingängigen Melodie.

Electropop 4. ist dennoch ein schwieriger Sampler: Hoffentlich steigert sich die Qualität der Reihe bei möglichen Fortsetzungen wieder.

Wertung: 5 von 10 Punkten (5/10)

Electropop 4. Informationen

Various Artists “electropop.4”
Veröffentlichungsdatum: 04.06.2010
Label: conzoom Records
Labelcode: 23223
EAN-Nummer: 9008798020997
Tracks: 13

Tracklisting
01. Carved Souls “Waveform (Extended Mix)”
02. Destination “Forever Dancing (Perpetual Motion Mix)”
03. Dual Density “Undress (People Theatre’s Stripped Mix)”
04. Hollow Me “Don’t Let It Go (Extended Mix)”
05. Johnny X “Rodeo (Peter’s Horny Mix)”
06. London Exchange “Fall Apart (Peter Marr Extended Mix)”
07. Neutral Lies “Slough Of Despond (Extended Mix)”
08. Optic “Freak Show Cabaret (Reverse Mix)”
09. Rubika “Robots (Extended Mix)”
10. Sure “Home (Bispatial Mix)”
11. This Vision “Young Hearts (Extended Version)”
12. Versus “I Never (Monestirean Memorial Mix)”
13. Vista “Forget About Everything (Extended Remix)”



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