Frankfurt – Tageszimmer in der Szenemetropole am Main

Artikelgrafik: Frankfurter Skyline

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Frankfurt oder Berlin? Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre galt das fast schon als Glaubensfrage, wenn es um Szenemusik, geile Clubs oder kulturelles Interesse im Allgemeinen ging. Die Metropole am Main erlebte in den Jahrzehnten durchaus einen spürbaren Wandel in der Clubszene; sie stellt bis zum heutigen Tage einen Ankerpunkt für kulturell interessierte Menschen dar, fungiert als Zentrum der Geschäftswelt.

Frankfurter Szeneleben – das Beispiel Dorian Gray

Niemand, der jemals dort war, vergisst den Technoclub in Frankfurt am Main – er war eine Institution im sagenumwobenen Dorian Gray. Ein Club für bis zu 2500 Gäste mitten im Flughafen. Mehr noch: Ein Ort, von dem die elektronische Tanzmusik ab Mitte der 80er Jahre ihren Siegeszug startete.

Bevor sich die Location zum erfolgreichsten Clubprojekt der deutschen Techno-Szene entwickelte, lief dort ab 1984 bis Anfang 1994 im Rahmen des Technoclubs regelmäßig beste Electronic Body Music sowie artverwandte Klänge.

DJ-Ikone Talla 2XLC zog Fans aus ganz Deutschland in seinen Bann, gründete zudem das Szene-Label Zoth Ommog (Bands: X-Marks The Pedwalk, Orange Sector oder die Armageddon Dildos). Armin Johnert begeisterte zudem im Club Bizarre, man musste nur eine kleine Treppe nach unten gehen.

Das Dorian Gray war neben wegweisenden Berliner Clubs (etwa das Linientreu) ein großer und hoch frequentierter Anlaufpunkt der Subkultur. Namhafte DJs wie Sven Väth zeigten ihr Können und entwickelten sich in Frankfurt zu absoluten Größen und etablierten Künstlern.

Von der Subkultur zum Techno-Tempel

Als unübertroffen gilt der 1989er Nitzer Ebb Auftritt im Dorian Gray, dessen Intensität lange nachhallte. Der Laden platzte nicht nur aus allen Nähten, Nitzer Ebb verbreiteten eine solche Sprengkraft, dass der Gig zur Legende in der EBM-Szene avancierte.

Anfangs hörte man im Technoclub vor allem Electropop und EBM, im Verlauf der Jahre wurden die Partys mit House, New Beat und frühem Techno kombiniert.

Als die Technomusik ab etwa Mitte der 90er fast alles dominierte, verschwanden die subkulturellen Facetten leider aus dem Dorian Gray. Die Disco im Flughafen fungierte nun als kommerziell erfolgreicher Tanztempel, war neben dem Omen Fixpunkt der Technoszene, bevor der Club im Jahre 2000 schloss.

Kultur und Geschäft in Frankfurt

Bild: Historische Gebäude
Ob Architektur, Kultur oder Nachtleben – die Metropole bietet zahlreiche Erlebnisse
  • Bis zum heutigen Tage halten allerdings kleine Läden die Subkultur am Main am Leben: Die alternative Musik – in all ihren Facetten von EBM und Electro über Wave und Post Punk bis hin zu NDH und Mittelalter – kehrte in ihre Nischen zurück. Für die Läden ein steter Kampf um die Existenz, das hat die Metropole in der Gegenwart mit vielen anderen Städten gemein. Kultur und gelebte Subkultur fordern Aufwand und Mut ein, das Ausgehverhalten hat sich geändert.
  • Frankfurt ist zudem das Zentrum für die deutsche Geschäftswelt, nicht nur in den typischen Skyscrapern werden bedeutsame Entscheidungen getroffen. Zahlreiche Geschäftsleute, Durchreisende und Touristen quartieren sich in den Day Break Hotels ein und nutzen ein Tageszimmer.
  • Die kulturellen Attraktionen sowie die Architektur der Großstadt wirken wie ein Magnet: Die historische Paulskirche zählt in diesem Kontext zu den Lieblingserholungsorten bei den Touristen. Das historische Stadtzentrum beeindruckt durch seine altertümlichen Bauwerke und Denkmäler.
  • Zahlreiche Museen – etwa das historische oder das archäologische Museum – werfen einzigartige Perspektiven auf die Geschichte Frankfurts. Bei intensivem Interesse vermitteln Galerien, Ausstellungen sowie das Institut für Stadtgeschichte einen Einblick in die so wechselhafte Historie der Großstadt. Der ebenso moderne wie riesige Flughafen fungiert als weltweiter Knotenpunkt – als Tor zur Welt.

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