Fast Head Unendlich – Sector 41 (Flashback 87–92)

Sector 41 Cover

Sector 41 CoverDer Name zeigt es an: Sector 41 (Flashback 87–92) bündelt die kreative Schaffensphase von Fast Head Unendlich. Damals wie heute ein Geheimtipp, ein musikalisches Kind des Ruhrgebiets, dessen große lebendige Subkultur zu jener Zeit mit den Hotspots wie Berlin oder Frankfurt in inspirierender Konkurrenz stand. Sämtliche Tracks und Raritäten wurden aufbereitet und erleichtern den neugierigen Blick zurück.

Fast Head Unendlich – Stationen und Releases

Ingo Weimann, Peter Merfeld und Andre Pollmann starteten das Projekt Fast Head Unendlich 1987 im Ruhrgebiet. Im Spannungsfeld von New Wave, Indie, Post Punk und EBM griffen die Musiker vielfältige inspirierende Ideen auf.

Ob Skinny Puppy, Portion Control, Kraftwerk, DAF, The Normal, Depeche Mode, Liaisons Dangereuses, The Polyphonic Size, The Residents oder Tuxedomoon – an Einflüssen mangelte es nicht. Dazu trat ein frühzeitig ein vitales Interesse an Synthesizern und Drums.

Schnell startete man motiviert mit eigenen Klängen. Der ungewöhnliche Bandname stellt übrigens eine Hommage an einen favorisierten DJ des Clubs Old Daddy dar.

Bereits kurz nach dem Start schrumpfte die Band zum Duo, da Peter Merfeld die Band nach einigen Gigs verließ. Zwei bis heute leider verschollene Kassetten erschienen: This Is Fast Head (1987) sowie Hit My Guitar (1988).

Beiträge auf zwei relevanten EBM-Samplern Anfang der 90er

Mit einigen Auftritten (u.a. mit Vomito Negro) erspielte sich die Formation ihre erste Fanbase. Zwei beachtete Labelbeiträge erhöhten den Bekanntheitsgrad zwar nicht exponentiell, aber doch beachtlich:

  • This is Body Music (Beiträge: Clonted, Suspended Animation und Peter’s Show III)
  • Electro Revenge (Beitrag: Escape)

Durch weitere Gigs wurde das spanische Label Kong Records auf Fast Head Unendlich aufmerksam. Bald darauf kam die Mini-LP Reunion On The Missing Channel (1992) auf Bol Records – einem Sublabel von Kong Records – heraus.

Dieses Release gilt bis zum heutigen Tage als Rarität und Geheimtipp in der EBM-Szene, bündelt die stärksten Tracks von Fast Head Unendlich.

Einschnitt durch Umzug im Jahre 1992

Nahezu parallel zum Erscheinen von Reunion On The Missing Channel zog Andre Pollmann in die Schweiz. Fast Head Unendlich ruhten, doch ihre Tracks liefen noch Jahre auf qualitativen Szene-Parties, die neben den Größen der Subkultur auch Raum für Bands boten, die weniger Spotlight erhielten.

Die Musiker selbst lebten sich in den folgenden Jahren in neuen Gefilden aus, fabrizierten beispielsweise House und Techno.

Trotz der Orientierungs- und Schaffenskrise Mitte der 90er bis Anfang der 2000er Jahre blieben EBM und New Wave den Untergrund-Clubs als Stil erhalten. Sie erlebten kurz nach dem Millennium ein andauerndes Comeback, fungieren als tragende Säulen der elektronischen und düsteren Subkultur.

2011 veröffentlichten Ingo und Andre daher die beliebtesten FHU Tracks (Peter’s Show & Suspended Animiation) als digitale EP mit dem Namen Channel Screening.

Compilation Sector 41 (Flashback 87–92)

Dabei sollte es nicht bleiben; der klanglich aufpolierte Fast Head Unendlich Rückblick des Jahres 2019 wurde bereits im Jahre 2014 von Fans angestoßen: Mitglieder von Horizonte Espectral, große Anhänger von FHU, fragten nach einer LP oder einem Box-Set, welches neben Highlights zudem nicht veröffentlichte Nummern, besondere Versionen und rare Liveaufnahmen bündeln sollte.

Also machten sich die Musiker auf die Suche: Sie stöberten nicht nur im Keller, sondern fragten zudem ihre Anhänger nach verstautem Material. Man wurde auf Kassetten, ja sogar Disketten fündig.

Daraus resultierte ein limitiertes Box-Set (25 Einheiten) sowie eine LP (220 Einheiten) mit dem Titel Sector 41 (Flashback 87–92). Mittlerweile liegt der frisch gemasterte Rückblick ebenfalls digital vor.

Sector 41 [HE004​-​JANSSEN] (digital)

Die Retrospektive stellt eine kleine Fundgrube für alle dar, welche den authentischen Subkulturklang der damaligen Zeit schätzen. Fast Head Unendlich setzen nicht unbedingt auf krachende Härte. Stimmung, Drive und Kontur dominieren, oftmals sogar eine gewisse elektronische Eleganz mit bedrohlichem Dark Electro Charakter.

Es spricht nichts dagegen, neben den etablierten Titeln die ein oder andere Szene-Perle (etwa D-Control) erneut – oder eben erst jetzt – zu entdecken. Die Compilation bietet genau dazu die Möglichkeit.

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