Klang und Vergänglichkeit – die Zweite Jugend und ihre Herbstsonate

Herbstsonate Cover

Herbstsonate CoverUngewohnte Töne der Zweiten Jugend: Das Duo widmet sich während der darbenden Saison dem Vergänglichen, wie es in seiner ästhetischen Pracht den Herbst prägt. Musikalisch agieren die Musiker zwar innerhalb des typisch minimal-analogen Stils, doch diesmal ist dieser von Nachdenklichkeit und düsteren Bildern geprägt. Natürlich lassen die Vocals nicht die ein oder andere lyrische Spitze oder bedeutungsschwangere Aussage missen.

Die Jugend und der Herbst

Unaufhaltsam schreitet der Verlauf der Jahreszeiten voran. Was gerade noch ein sattes Grün war, verwandelt sich erst in ein leuchtendes Gold und schließlich in ein tiefes Rot.

Gerade noch stand das Leben auf seinem Zenit. Vogelschwärme ziehen gen Süden. Am liebsten möchte man ihnen einfach folgen. Es fühlt sich so an, als würde das Jahr langsam und unaufhörlich sterben.

Doch dann ist da der Reiz der Akzeptanz. Die Luft wird kalt, die Nächte werden länger. Zeit verläuft relativ, sie kann kurzweilig erscheinen oder eben langweilig.

In der Dunkelheit erkennen wir erneut eine Chance, sich Zeit für sich selbst zu nehmen und sich selbst zu erkennen.

Das Universum hält uns einen Spiegel vor. Es ist der Beginn des Niedergangs allen Lebens und aller Lebendigkeit.

Aber in jedem Ende steckt auch eine Art Erneuerung. Eine Wiederkehr zum Leben ist gewiss, doch lässt sie ein paar Monate auf sich warten. Es wird Herbst.

Herbstsonate Lyric-Video

Erster Albumvorbote und angekündigter Wandel

Dass sich die Zweite Jugend angesichts der ungewohnt morbiden Herangehensweise aus selbiger entlässt, ist nicht anzunehmen.

Nein, es steckt mehr dahinter: Die Jugend gelangt in eine neue Phase, muss den ersten grauen Haaren und dem wachsenden Erfahrungsschatz Tribut zollen. Bei der Herbstsonate treten somit neue Elemente hinzu, ergänzen und bereichern die analoge Konsequenz der bisherigen Bandhistorie.

Stets klingt das Spitzbübische mit, die vollen Lippen trotzen der herbstlichen Kälte und der lyrische Aufgriff des auf den ersten Blick Abweisenden dient dem kommenden Aufbruch – und somit dem Lebendigen. Es braucht nur etwas Zeit, mehr nicht, so lässt die ästhetische Szenerie vermuten.

Für diesen, sich im Track entwickelnden Impuls verarbeiten Eli und Marcel nur wenige Schlagwörter und kurze Sätze. Art and decay, art IN decay?

Die Herbstsonate markiert den ersten Vorboten einer neuen Zeitrechnung, welche die Band für sich benannt. Entnommen ist die spartanische Nummer dem kommenden dritten Album Der Wille zur Nacht, das sich derzeit in der
Studioproduktion befindet.

Als Bonus fügt die Band der am 05.11.2021 erschienen Single noch die instrumentale B-Seite Elegie an den Herbst bei.

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