Spotlight: Chrome Corpse – Cortex Pulverizer (Repulverized)

Artikelgrafik: Spotlight zu Chrome Corpse

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Es ist kein Geheimnis mehr: Wer auf richtig klassische EBM im Stile der frühen Jahre steht, kommt an Chrome Corpse, einem der aktuell wohl heißesten Versprechen des Genres, einfach nicht vorbei. Und warum das so ist, zeigt sich kondensiert in Cortex Pulverizer (Repulverized). Ein Spotlight.

Oldschool EBM mit viel Mut und noch mehr Spirit

Anton Hirnsturm, Michael F Ninethousand und James Shogren sind Chrome Corpse. Sie kommen aus Seattle und spätestens seit dem Album Anything That Moves und der EP Helmet Mounted Display sollten sie Fans des EBM-Genres ein Begriff sein. Besonders den alten Hasen.

Ihre insgesamt tatsächlich gut wahrnehmbaren Einflüsse stellen Front 242, A Split Second, The Force Dimension, Scapa Flow, Vomito Negro, Leaether Strip, Aircrash Bureau, Second Communication, Pro Patria, Tommi Stumpff, Cabaret Voltaire, Front Line Assembly, Paranoid, Insekt, DRP, Bigod 20, Armageddon Dildos. Signal Aout 42, The Neon Judgement, Fatal Morgana, Nitzer Ebb, à;GRUMH… DAF und The Klinik dar.

Die Soundfreaks haben den Spirit der frühen EBM-Jahre einfach derart verinnerlicht, dass ihr absolut retrospektiver, fast anachronistischer Sound mit den so starken, bisweilen unvorhersehbaren Vocals vor Leben nur so strotzt.

Cortex Pulverizer (Repulverized)

Cortex Pulverizer stammt ursprünglich von einer Split-Kassette, die Chrome Corpse und die Industrial-Metal-Formation Decent News im Jahre 2020 zusammen veröffentlicht haben.

Die Adaption und die hier beleuchtete Version Cortex Pulverizer (Repulverized) erschien anschließend 2021 auf der Chrome Corpse/ Decent News Split-EP Arm The Muscle Mech / Geisha. Brutal Resonance Records zeichnet dafür verantwortlich.

Treibende Bässe und knallende Beats auf analoger Soundbasis fabrizieren glücklicherweise einige Bands, häufig sehr gelungen und angesichts der immanenten Ästhetik meist mit wohligem Hörgenuss.

Doch Chrome Corpse gehen darüber hinaus – und zwar deutlich: Im Kontext der traditionell klaren bis repetitiven Struktur finden zahllose gesprochene, freudig intonierte, ausrufende, dann wieder hinterfragende Vocals ihren Raum. Ebenso “hängenbleibende” Samples, unerwartete Wendungen und ein fast dreist anmutendes Temperament.

Kaum eine Band setzt die ein- bis mehrstimmigen Vocals, die in ihrer Ausdrucksstärke keiner großen Effekthascherei bedürfen, derart konsequent ein wie Chrome Corpse. Die Musiker füllen die tanzbare EBM-Nummer mit verdammt viel Leben.

Die Militanz früher EBM-Jahre ringt zudem mit zahllosen verspielten Stimmsamples um Aufmerksamkeit – hier ist ständig was los. Überbordend – ja, aber nie chaotisch. Dafür sorgt dann wieder die bewährte redundante Bass-Rhythmus-Struktur der traditionellen EBM-Musik. Der Bass selbst hat ein bisschen was von Bitch (Orange Sector).

Jener Mix markiert derzeit ein besonderes Alleinstellungsmerkmal von Chrome Corpse. Retro und analog ohne Ende, vital ohne Limit, wendungsreich ohne Grenzen. Wirkt und geht steil nach vorne!

Chrome Corpse Video

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